Cornelia Polettos Kochschul-Blog

So erkennen Sie gutes Olivenöl

Von Cornelia Poletto
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Qual der Wahl im Supermarkt: Welches Olivenöl ist seinen Preis wert?
Qual der Wahl im Supermarkt: Welches Olivenöl ist seinen Preis wert?

Meine leichte Aromaküche lebt von einfachen, aber hochwertigen Zutaten. Dazu gehört natürlich auch ein richtig gutes Olivenöl. Seine fruchtige Note gibt Pasta, Salaten, aber auch Fleisch- und Fischgerichten den letzten Kick. Lassen Sie sich nicht von den bunten Etiketten im Supermarkt blenden – ich erkläre Ihnen, wie Sie ein wirklich gutes Öl erkennen.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Verschiedene Güteklassen 

Innerhalb der EU unterscheiden wir bei Olivenöl zwischen verschiedenen Güteklassen. Die oberste Klasse heißt „Natives Olivenöl extra“ oder „extra vergine“. Laut Gesetz darf dieses Öl einen maximalen Säurewert von 0, 8 Prozent nicht überschreiten. Leider verrät die Klassifizierung noch nicht, ob ein Öl auch wirklich gut schmeckt.  

Wenn möglich, sollten Sie das Öl vor dem Kauf probieren. Was in Feinkost- und einigen Bioläden kein Problem ist, fällt im normalen Supermarkt leider aus. Dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die Kaufentscheidung anhand des Etiketts zu treffen. Wichtig ist hier – wie bei gutem Wein – dass nicht nur der Abfüller, sondern auch der Produzent genannt ist. So kann man relativ sicher sein, kein gepanschtes Öl aus großen Chargen zu bekommen. Hilfreich sind außerdem Angaben über die verwendeten Olivensorten. 
Das Attribut „kaltgepresst“ hingegen, das Sie auf fast allen Olivenölflaschen finden, ist wenig aussagekräftig. Denn ob die Temperatur während des Extraktionsverfahrens den vorgeschriebenen Höchstwert von 27 Grad nicht überschreitet, wird nicht zuverlässig kontrolliert. Im Übrigen gilt dieses Attribut für alle Olivenöle der Kategorie „Nativ Extra“. 

Daren erkennen Sie gutes Olivenöl

Wenn Sie die Möglichkeit haben, das Öl zu verkosten, gibt es mehrere Anhaltspunkte: 

Geruch

Öffnet man eine Flasche Olivenöl, strömt einem im Idealfall ein frischer oder sogar leicht pfeffriger Geruch in die Nase. Dieser ist ein gutes Indiz dafür, dass das Olivenöl aus frisch geernteten und nicht aus überlagerten Oliven gewonnen wurde. Riecht das Olivenöl hingegen nach Heu oder Essig, ist es wahrscheinlicher, dass die Oliven nicht direkt weiterverarbeitet wurden und schon begonnen haben zu fermentieren.

Geschmack

So unterschiedlich wie die Herkunft der Oliven ist auch der Geschmack des Öls, das aus ihnen gewonnen wird. Was alle guten Öle eint, ist aber ein frischer, „grüner“ Geschmack. Auch nussige Aromen sind ein gutes Zeichen. Schlechtes Olivenöl hingegen schmeckt muffig, vergoren und „trocken“. Je nach Geschmacksrichtung unterscheidet man leichte, mittlere und intensive Olivenöle.  Während milde, fruchtige Öle sich für Dressings und zum Anrichten beispielsweise einer Caprese eignen, sorgen mittlere und intensive Öle für richtig „Pfeffer“: ihr hoher Polyphenol-Anteil bewirkt eine gewisse Schärfe. 

Farbe

Die Farbe des Öls wird von vielen Faktoren bestimmt, zum Beispiel von der Nährstoffzusammensetzung des Bodens. Das macht es aber schwierig von der Farbe auf die Qualität zu schließen, da Öle aus unterschiedlichen Anbaugebieten eine ganz unterschiedliche Färbung aufweisen können. Die Farbe kann jedoch ein Hinweis auf die Frische des Öls sein. Denn diese verändert sich im Laufe der Zeit. Ein frisches Öl sollte eine hellgrüne bis grün-gelbe Färbung aufweisen. Eine tief-gelbe oder dunkle Färbung deutet hingegen darauf hin, dass die Oliven mit viel Sauerstoff in Berührung gekommen sind und angefangen haben zu oxidieren.

Sicher werden auch Sie durch Probieren Ihr persönliches Lieblingsöl finden. Ich persönlich genieße Olivenöl gerne ganz pur – mit ein wenig Fleur de Sel und gemahlenem Pfeffer zu frischem Brot. 

Guten Appetit!

Ihre Cornelia Poletto 

 

 
Olivenöl gibt es, auch kalt gepresst, wie Sand am Meer. Ich habe meines Lieblingsöl in Griechenland gefunden. Da ich nur einen 2-Personen-Haushalt habe, darf es auch schon einmal etwas teurer sein. Ich brauche maximal 2/2 l im Jahr. Ich nehme es nur für Rohkost - nicht zum Erhitzen. Dazu ist es zu schade.
 
Cornelia P ist einfach Klasse.
Schreiben Sie einen Kommentar