Der Good-Food-Blog
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Peganismus: auch das noch!?

Von Dr. Alexa Iwan
Aktualisiert am 01. Sep. 2022
Frau mit Porree

Veganismus ist in aller Munde. Die Steinzeit-Ernährung (Paleo) auch. Beides soll sehr gesund sein. Eine Menge Studien zeigen, dass sich durch den Verzicht auf tierische Lebensmittel diverse Stoffwechselparameter (Blutdruck, Blutfette u.ä.) verbessern. Eine Menge weiterer Studien zeigen, dass dies durch den Verzicht auf kohlenhydrathaltige Lebensmittel ebenso der Fall ist. Dabei sollte man ja meinen, dass diese beiden Ernährungsformen quasi das Gegenteil voneinander sind, sich also ausschließen.

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Naja, dachte sich jetzt ein findiger amerikanischer Wissenschaftler, dann nehmen wir doch einfach mal das Beste aus beiden Welten und erfinden etwas TOTAL Neues: „Peganismus“, bzw. pegane Ernährung hat er diesen Geistesblitz genannt. Ich wette, das Buch zum Thema ist schon im Druck....

Und was steht im Buch über Peganismus?

Essen Sie viel Gemüse. Setzen Sie auf Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index (d.h. nicht so viele Puddingteilchen essen). Essen Sie wenig Fleisch und kaufen Sie Fleisch von Weidetieren. Essen Sie möglichst wenig Zucker und möglichst wenig Fertigprodukte mit Zusatzstoffen. Essen Sie Obst, Nüsse und nicht mehr als eine Tasse Hülsenfrüchte am Tag (ich kenne niemanden, der das freiwillig tun würde...). Meiden Sie Milchprodukte und Vollgetreide.

Abgesehen von dem – in meinen Augen – Unsinn, auf Milchprodukte und Vollgetreide zu verzichten, kenne ich diese Ernährungsform schon sehr lange. Man nennt sie: „bewusstes, ausgewogenes Essen“. Aber das klingt natürlich nicht so sexy wie „pegan“. Funktioniert allerdings mindestens genauso gut wie vegane Ernährung und wie Paleo.
Denn mal ehrlich: Warum funktionieren diese beiden Ernährungsformen, die so unterschiedlich daher kommen? Weil man sich auf beide Weisen bewusst ernährt. Ob man gar kein Fleisch oder nur gutes Fleisch isst, ist nämlich nicht der springende Punkt. Ob man Vollgetreide isst oder nicht, ebenfalls nicht. Wichtig ist: wenig Zucker, wenig Weißmehl, wenig Softdrinks, wenig Knabberartikel, wenig industrielle Fertigprodukte – stattdessen überwiegend naturbelassene, unverarbeitete Lebensmittel. That´s it.

Genau das tun Veganer und Menschen, die sich nach Paleo-Art ernähren. Sie wählen bewusst aus und verzichten auf Industrieschnickschnack. Genau wie ich, die ich mich einfach „nur“ bewusst und ausgewogen ernähre (inkl. Joghurt im Müsli, ab und an einem Steak und Kuchen mit Vollkornmehl). Und meine Blutwerte sind übrigens auch top. ☺

Mein Fazit zu Peganimus

Provokant zusammengefasst könnte man sagen: Lassen Sie doch einfach mal die Schrott-Lebensmittel weg, dann klappt´s auch mit der Gesundheit – selbst, wenn es für diese Ernährungsform keinen extra Namen gibt!

Herzlichst, Ihre Alexa Iwan

Mehr zum Thema "Pegan" auf EAT SMARTER:

 
Ich stimme Ihnen voll und ganz zu - nichts anderes empfehle ich meinen Klienten in der Ernährungsberatung, nur ohne chicken Namen! Wer kein Fleisch essen mag, lässt es halt eben weg, wer sich vegan ernähren möchte, soll das tun. Wer gerne mal ein Steak isst - bitte, warum nicht? Die Ausgewogenheit machts, viel Gemüse, ein vernünftiges Maß an Kohlenhydrate, etwas Fleisch, wenig Fett, so wenig Zucker wie möglich... es is(s)t halt eigentlich nicht schwer.
 
Frau Iwan, ganz Ihrer Meinung. Leider hat bewusste, gesunde Ernährung keinen chicen Namen.
 
"Abgesehen von dem – in meinen Augen – Unsinn, auf Milchprodukte und Vollgetreide zu verzichten, kenne ich diese Ernährungsform schon sehr lange." Klingt nicht so, als hätte sich da jemand mal mit Tierhaltung beschäftigt...
 
Peganismus hat leider nichts mit Veganismus zu tun. Veganismus hört beim Tiere essen auf - egal ob Steak von der Weide oder aus konventioneller Massentierhaltung. Tot ist tot. Das Grundprinzip Paleo ist für unter 30-jährige sicherlich eine feine Sache, dennoch überwiegen dann Probleme mit den Blutwerten, Diabetes und arteriosklerotische Veränderungen. Als Beispiel kann sehr gerne die großen Befürworter der Paleo-Ernährung herangezogen werden. Die sehen einfach nicht gesund aus, wenn man sie mit 80/10/10 Befürwortern vergleicht (gleiches Alter). Beide Ernährungsformen haben ihre Vorteile, aber auch Nachteile, die meistens irgendwann überwiegen. Der Peganismus, wie er in dem Artikel beschrieben wird, sollte einfach für Omnivore ein Leitfaden für das "Besseressen" darstellen. Wenn er dann so richtig ausgeführt wird, dann ist zumindestens ein Schritt zum gesünderen Lebensstil getan.
 
Trifft meine Meinung über das Thema, Ernährungsliteratur.
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