Öko-Test: Gemüsesäfte voller Zucker

Von Marieke Dammann
Aktualisiert am 16. Sep. 2022
Karottensaft

Gekaufte Gemüsesäfte sind doch supergesund. Tatsächlich? Leider trifft das nicht immer zu und ein Blick auf die Nährwerttabellen lohnt sich – gerade in Hinblick auf den Zuckergehalt! Öko-Test hat verschiedene Gemüsesäfte aus dem Supermarktregal getestet – mit interessanten Ergebnissen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Säfte als Gemüseersatz?
  2. Zucker in Gemüsesäften
  3. Die Testsieger

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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät schon seit mehreren Jahren dazu, dass mehr Gemüse und Obst in den täglichen Speiseplan eingebaut werden sollten. Drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst sollten es pro Tag nach Möglichkeit sein.

Um sich ab und an etwas Gutes zu tun, greifen deshalb viele zu Obst- oder Gemüsesäften. Derzeit liegt der Pro-Kopf-Verzehr jährlich noch bei unter zwei Litern, aber die Tendenz ist stark steigend. Diese Entwicklung ist positiv zu bewerten, denn Gemüse und Obst versorgen den Körper mit Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. So kann zum Beispiel auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt werden.

Aber sind Säfte wirklich ein geeigneter Ersatz zu frisch zubereitetem Gemüse und Obst? Durch die Verarbeitung der Saftzutaten gehen Nährstoffe verloren. Bei Gemüsesäften handelt es sich aber meist um Direktsäfte, deren Herstellung schonend ist. Allerdings werden die Säfte zur Haltbarmachung pasteurisiert, also erhitzt.

Daher können vor allem hitzeempfindliche Vitamine, allen voran Vitamin C mit etwa 50 bis 70 Prozent, verloren gehen. Auch Ballaststoffe schwinden bei dem Prozess überwiegend. Kalium hingegen ist gegen Hitze verhältnismäßig unempfindlich und Betacarotin wird besser für den Menschen verfügbar.

Säfte als Gemüseersatz?

Ein vollwertiger Ersatz für tägliche Gemüseportionen sind Gemüsesäfte deshalb nicht – vor allem nicht in der gekauften Variante. Frisch zubereitete Säfte oder Smoothies enthalten hingegen deutlich mehr der gesunden Inhaltsstoffe. Laut DGE kann ein Glas Gemüse- oder Obstsaft aber von Zeit zu Zeit eine der fünf Portionen Obst und Gemüse ersetzen.

Doch auch hier gilt es, sich den Zuckergehalt einmal genauer zu überprüfen. Denn das zu viel Zucker nicht gerade gesund, sondern sogar schädlich sein kann, ist mittlerweile den meisten bekannt. Einige Säfte werden zusätzlich gesüßt, worüber spätestens die Nährwerttabelle Aufschluss gibt.

Zucker in Gemüsesäften

Alle von Ökotest geprüften Säfte sind frei von Pestizidrückständen, die meisten erreichen als Gesamturteil "gut", einige sogar "sehr gut". Allerdings präsentieren sich einige Säfte erstaunlich süß – bis zu 100 Gramm Zucker enthalten einige Gemüsesäfte und erreichen damit fast den Zuckergehalt von Obstsäften. Allerdings hängt der Zuckergehalt stark von der Gemüsesorte ab: In Rote-Bete-Säften ist am meisten, in Sauerkrautsäften am wenigsten Zucker.

Auch kommen solch hohe Werte häufig dadurch zustande, weil Gemüsesäfte gesüßt werden dürfen. Da hinter dem Konsum von Gemüsesäften aber oftmals der Wunsch nach einer gesunden Ernährung steht, ist die zusätzlich zugesetzte Süße als kritisch zu betrachten.

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Die Testsieger

Insgesamt wurden 20 Gemüsesäfte getestet – reine Säfte aus Möhre, Rote Bete und Sauerkraut aus Supermärkten, Bio-Läden und Discountern getestet. Drei der Säfte schnitten im Gesamturteil "sehr gut" ab.

Im Durchschnitt kosten die Produkte 1 Euro pro Packung und schnitten in Bezug auf die Inhaltsstoffe am besten ab. Lediglich der Karottensaft hat einen recht hohen Zuckergehalt, der aber noch, im Vergleich zu anderen getesteten Säften, gering ist. Dies sind die Top-3-Platzierungen:

  • Jacoby Bio Sauerkrautsaft, milchsauer vergoren, mit Meersalz, 1,19 Euro pro Packung
  • K-Bio Karottensaft, Kaufland, 0,59 Euro pro Packung
  • Voelkel Sauerkrautsaft, mit Meersalz, Demeter, 1,59 Euro pro Packung

Auch sollten Rote-Bete-Säfte nicht allzu häufig getrunken werden, da sie häufig mit Nitrat belastet sind.

Die ausführlichen Testergebnisse finden Sie hier:

zu den Ergebnissen

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