Fleur de Sel mit Mikroplastik belastet

Von Jasmin Böttcher
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Meersalz

Laut Untersuchungen soll in teurem Fleur de Sel Mikroplastik stecken, sogar noch mehr als in normalem Meersalz ohnehin schon enthalten ist.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Was ist das Besondere an "Fleur de Sel"?

Fleur de Sel wird auch „Salzblume“ genannt. Diese entsteht nur an heißen und gleichzeitig windstillen Tagen. Es bildet sich eine hauchdünne Schicht an der Oberfläche spezieller Gewässer. Diese Salzschicht wird per Hand abgeschöpft und für viel Geld an Feinschmecker verkauft.

NDR Markt findet Mikroplastik

Das NDR-Verbrauchermagazin Markt hat insgesamt fünf der meistverkauften Fleur de Sel-Sorten ausgewählt und Stichproben im Labor auf Rückstände von Kunststoffen testen lassen. In allen fünf Proben wurden zwischen 130 und 1800 Mikrogramm pro Kilogramm Mikroplastik gefunden. In einer der Sorten wäre sogar mit bloßem Auge eine Kunststoff-Faser erkennbar gewesen, wie utopia.de berichtet.

Auch herkömmliches Meersalz enthält Mikroplastik. Da dieses durch eine andere Methode gewonnen wird, wurde in der Probe weniger Kunststoff gefunden als im teurer Fleur de Sel, einem der exklusivsten Salze der Welt.

Plastiksteuer

Wie gelangt Plastik in das Salz?

Leider wird Kunststoff seit langer Zeit leichtfertig entsorgt und große Teiles des Plastiks gelangen so in die Weltmeere. Dieser Müll wird somit ein Teil des hochwertigen Salzes und gelangt wieder auf unserem Tisch. 

Keine Grenzwerte für Mikroplastik im Essen

Bisher existieren noch keine Grenzwerte für Mikroplastik, weil der Verzehr dessen nicht als schädlich gilt. Doch Plastik ist nicht nur für Meereslebewesen schädlich, sondern auch für Menschen.

Mikroplastik enthält Schadstoffe, die durch den Verzehr in den menschlichen Körper gelangen.  Prof. Dr. Edmund Maser vom Institut für Toxikologie und Pharmakologie der Universität Kiel macht deutlich, worin das Problem liegt.

Mikroplastik könne sich mit Substanzen wie DDT, Dioxin, aber auch mit Schwermetallen anreichern und die Freisetzung dieser Stoffe im Körper beschleunigen. Auch unser Leitungswasser enthält Mikroplastik. Das gefährliche Plastik lauert überall, eine Einführung von Grenzwerten ist somit unerlässlich, um die menschliche Gesundheit zu schützen.

(jab)

Schreiben Sie einen Kommentar