Einkorn

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Einkorn © Janine Fretz Weber - Fotolia.com
Einkorn © Janine Fretz Weber - Fotolia.com

Einzigartig und wieder im Kommen: Das Einkorn gehört zu den Urgetreiden, die von Biobauern und umweltbewussten Genießern seit ein paar Jahren ganz neu entdeckt werden.

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Das sollten Sie über Einkorn wissen

Eigentlich widerspricht die Renaissance des Einkorn genannten Urgetreides allen Gesetzen der modernen Marktwirtschaft, denn es stellt zwar wenig Ansprüche an den Boden und gedeiht selbst unter schlechten Bedingungen gut. Aber ansonsten ist der Anbau von Einkorn ein eher mühsames Geschäft: Zwischen den Pflanzen siedelt sich mit Vorliebe Unkraut an; der Erntezeitpunkt muss genau abgepasst werden, sonst drohen verstopfte Mähdrescher oder hohe Verluste durch abgebrochene Ähren. Dabei gilt der Ertrag bei Einkorn ohnehin als eher mäßig.

Umso erfreulicher, dass Biobauern trotzdem wieder verstärkt Einkorn anbauen. Tatsächlich eignet sich das Getreide gerade für den ökologischen bzw. biologischen Landbau perfekt, denn seine Körner verfügen durch ihre feste Umhüllung über einen natürlichen Schutz vor Umweltgiften, Schädlingen und Pilzbefall. Die Mühe scheint sich zu lohnen, denn mittlerweile gibt es nicht nur Biobäcker, die mit Einkorn backen, sondern sogar Brauereien, die aus den Körnern ein würziges Bier herstellen.

Herkunft & Geschichte: Aus gutem Grund zählt man Einkorn zu den sogenannten Urgetreiden: Seine Ähren wurden schon vor rund 9.700 Jahren im Gebiet zwischen Euphrat und Tigris geerntet. Forschungen zeigen, dass sogar der legendäre legendäre „Mann aus dem Eis“ namens „Ötzi“ sich mit Einkorn ernährt hat.

Geschmack: Einkorn schmeckt würzig-aromatisch und angenehm nussig.

Wie gesund ist eigentlich Einkorn?

Die für Einkorn typische goldgelbe Farbe bekommen seine Körner durch einen hohen Anteil von Carotinoiden (vor allem Lutein und Zeaxanthin). Sie machen Einkorn besonders wertvoll als Unterstützung für ein gutes Sehvermögen, aber auch für ein gesundes Herz-Kreislauf-System.

Beim Eiweißgehalt liegt Einkorn deutlich vor anderen Getreidearten und liefert speziell mit den Aminosäuren Phenylalanin und Tyrosin Stoffe, die nachweislich die geistige Leistungskraft fördern können.

Ebenfalls reich in Einkorn enthalten sind die Mineralstoffe Magnesium, Eisen und Zink; mit knapp einem Drittel des täglichen Solls von 30 g liefern 100 g des Getreides außerdem eine beachtliche Menge Ballaststoffe.

Nährwerte von Einkorn pro 100 g  
Kalorien 320
Eiweiß 19 g
Fett 2,6 g
Kohlenhydrate 62 g
Ballaststoffe 9 g

Einkorn – gut zu wissen:

Interessant für alle, die auf Weizen allergisch reagieren: Einkorn wird oft besser vertragen. Untersuchungen zeigen: Wer mit Dinkel gut zurecht kommt, dem bereitet auch Einkorn keine Beschwerden. Da das Urgetreide aber relativ viel Gluten enthält, eignet es sich nicht als Alternative bei Zöliakie.

Einkaufs- und Küchentipps für Einkorn

Einkauf: Ob Körner, Flocken oder Mehl: Einkorn und diverse Produkte aus Einkorn bekommen Sie im Bioladen und im Reformhaus.

Lagerung: Bewahren Sie Einkorn (ganze Körner, Mehl, Schrot oder Flocken) grundsätzlich trocken, kühl und vor Licht geschützt auf.

Zubereitungstipps für Einkorn:

Besonders gut eignet sich Einkorn für Brot, aber auch süßes Gebäck bekommt mit dem Urgetreide einen angenehm nussiges Aroma und eine schöne goldgelbe Farbe.

Mit Flocken aus Einkorn können Sie ihr selbst zusammengestelltes Müsli aufpeppen. Einkornflocken eignen sich außerdem perfekt, um damit Suppen oder Soßen zu binden oder einem Frikadellen- bzw. Bratlingsteig Gehalt und Bindung zu geben.

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