JUNI 2022, PENNSYLVANIA STATE UNIVERSITY

Mit dieser Ernährung senken Sie Ihren Bluthochdruck

Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 20. Sep. 2022

Ein massiver Salzkonsum wird aufgrund der enthaltenen Natriummengen als eine der möglichen Ursachen für Bluthochdruck sowie weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen. Da es den meisten schwerfällt, ihren Salzverbrauch zu reduzieren, haben Forschende nun neue Wege eingeschlagen, den Folgen einer erhöhten Zufuhr entgegenzuwirken.

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Worum ging es bei dieser Studie?

  • Der hohe Salz- beziehungsweise Natriumgehalt, speziell in Industrieprodukten, scheint für hohe Blutdruckwerte mitverantwortlich zu sein. Da Kalium die Ausscheidung von Natrium in den Nieren fördert, wurde dessen Zufuhr über die Nahrung zur Reduktion des Natriumgehalts untersucht.

Wie lautet die zentrale Forschungsfrage?

  • Kann der Verzehr kaliumhaltiger Lebensmittel den Blutdruck senken und langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermeiden?

Wie viele Probanden nahmen teil?

  • Für die Studie wurden die Daten von 24.963 Personen (11.267 Männer und 13.696 Frauen) im Alter von 40 bis 79 Jahren ausgewertet. 

Welche Methode wurde angewandt?

  • Es handelt sich um eine prospektive Beobachtungsstudie.
  • Die Forschenden haben die Daten der Studie EPIC-Norfolk analysiert.
  • Für diese wurden unter anderem Urinpro­ben gesammelt, mithilfe derer sich die tägliche Ausscheidung von Natrium und Kalium berechnen lässt. Über diesen Wert lässt sich in etwa die Zufuhr der beiden Mineralstoffe über die Ernährung errechnen.
  • Zudem wurden mittels eines Fragebogens Informationen zum Lebensstil und der Gesundheit erfasst sowie körperliche Checks und Untersuchungen von Blutproben durchgeführt. 

Tolle Gerichte, die den Blutdruck senken

Was sind die wichtigsten Ergebnisse?

  • Es stellte sich heraus, dass die Kalium­aufnahme bei Frauen mit dem systolischen Blutdruck zusammenhing. Der Blutdruck sank mit steigender Kaliumaufnahme.
  • Dieser Effekt wurde speziell bei Frauen mit der höchsten Salz- beziehungsweise Natriumaufnahme beobachtet. Denn bei ihnen führte jede Erhöhung um ein Gramm des täglich aufgenommenen Kaliums zu einer Verringerung des systolischen Blutdrucks um 2,4 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule).
  • Bei Männern konnte ein solcher Effekt selbst bei einer hohen Kaliumaufnahme nicht nachgewiesen werden.
  • Bezogen auf die Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie etwa das Risiko eines Herzinfarkts waren Frauen mit der höchsten Kaliumzufuhr zu elf Prozent seltener betroffen. In diesem Punkt zeigte sich auch eine Risikoreduktion bei Männern, die um sieben Prozent seltener erkrankten.

Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?

  • Korrespondierender Autor ist Liffert Vogt von der Universitätsklinik Amsterdam, Niederlande. Die Mitarbeitenden erklären keine konkurrierenden Interessen.
  • Die EPIC-Norfolk-Studie wurde vom Medical Research Council und Cancer Research UK finanziert. 

Wo ist die Original-Studie zu finden?


Begriffe: Was ist/sind eigentlich ...?


Wie bewertet EAT SMARTER diese Studie? 

  • Geschlechtsspezifische Auswirkungen: Der Zusammenhang zwischen Kaliumaufnahme, systolischem Blutdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bei Männern und Frauen unterschiedlich. Insbesondere Frauen mit einer hohen Salz- beziehungsweise Natriumaufnahme profitieren im Hinblick auf erwünschte Blutdruckwerte von einer erhöhten Kaliumaufnahme.
  • Weitere Faktoren von Bedeutung: Die Salzmenge in der Ernährung hatte weder bei Männern noch bei Frauen einen signifikanten Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkran­kungen. Die günstige Wirkung von Kalium scheint daher nicht allein auf die gesteigerte Ausscheidung von Natrium in den Nieren zurückzuführen zu sein. 
  • Unverarbeitete Lebensmittel im Vorteil: Die Studie konnte insgesamt zeigen, dass eine Ernährung mit kaliumreichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, Nüsse, Bohnen, Milchprodukte sowie Fisch speziell bei Frauen die Gesundheit unterstützen kann. Doch um einen zu starken Anstieg der Kaliumkonzentration im Blut zu vermeiden, gilt es, sich ausgewogen und vielseitig zu ernähren und nicht auf hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen. Zudem ist es sinnvoll, den Konsum hoch verarbeiteter, salzreicher Industrieprodukte zu vermeiden. Das trifft natürlich in jedem Fall auf beide Geschlechter zu, auch unabhängig von der Studie.
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