Der Profi-Coach

Warum Schreiben glücklich macht

Von Uwe Pettenberg
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Hand hält Füllfederhalter

Ran an die Tastatur oder den Federhalter! Warum Schreiben Kopf und Seele aufräumt und neue Perspektiven schafft, erklärt Profi-Coach Uwe Pettenberg.

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Haben Sie auch schon als Kind Tagebuch geschrieben? Oder vielleicht später als Teenager damit begonnen, Ihre heimlichen Sehnsüchte, Träume aber auch Nöte zu notieren? Ich schreibe eigentlich immer und seit ich denken kann. Heute schreibe ich zum Beispiel diesen Blog, und seit ich als Trainer und Coach arbeite, ist auch immer ein Buch in Arbeit. Aber selbst, wenn Sie Schreiben nicht als Beruf ausüben, kann es eine sehr erfüllende Wirkung haben. Deshalb möchte ich Ihnen heute ein paar Erfahrungen mitgeben, warum schreiben glücklich macht.

Schreiben drückt aus, was uns beeindruckt

Wenn Sie anfangen regelmäßig zu schreiben, und sei es pro Tag nur einen einzigen Satz, wird Ihnen das ganz schnell zu einer lieben Gewohnheit werden, die Sie nicht mehr missen werden wollen. Denn Schreiben sorgt für Klarheit, nicht nur in unserem Kopf sondern in unserem gesamten System. Wenn wir schreiben, drücken wir uns aus, wir können alles das ausdrücken, was uns beeindruckt (hat), und das ist wichtig und tut uns gut.

Wenn Sie das Schreiben einmal verschmeckt haben, werden Sie ganz automatisch versuchen, Zeit dafür zu finden und das wiederum führt dazu, dass Sie Ihren Tag besser einteilen. Viele erfolgreiche Autoren beginnen bereits ganz früh morgens als allererstes zu schreiben, erst danach werden andere Dinge erledigt.

Keine Angst vor der Schreibblockade

Sie müssen übrigens auch keine Angst vor der berühmten Schreibblockade haben. Wenn wir uns täglich nur ganz wenig vornehmen, kommt die Lust auf mehr von ganz alleine; den Hang zur Perfektion können Sie ausschalten, indem Sie sich vornehmen, zunächst einmal nur für sich zu schreiben und sich die Erlaubnis geben völlig „ins Unreine“ schreiben zu dürfen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen wirklich gar nichts einfällt, fangen Sie an, irgendetwas zu schreiben – es muss zunächst noch überhaupt keinen Sinn machen – das ist der Geheimtipp aller Profis.

Wenn Sie dann mehr schreiben, werden Sie mit der Zeit feststellen, dass sich Ihr Wortschatz erweitert, ganz im Ernst! In längeren Texten will man sich ja nicht ständig wiederholen und wenn wir dann nach Alternativen suchen, können wir immer noch etwas dazu lernen. Wen Sie täglich schreiben, wird der Thesaurus einer Ihrer besten Freunde und so manches schlagkräftige Synonym werden Sie nie mehr vergessen.

Auch Ihre Art sich auszudrücken, wird sich verändern, denn wenn sich der Wortschatz erweitert und wir uns viel mit Sprache beschäftigen, bleibt es nicht aus, dass wir auch eloquenter sprechen. Nicht nur in Gesprächen, auch in Präsentationen oder Vorträgen werden Sie merken, dass sich etwas verändert.

Wenn Sie Lust haben zu schreiben, lesen Sie wahrscheinlich auch gerne. Wenn nicht, wird auch dies ein sehr schöner Nebeneffekt in unserem digitalen Zeitalter; wer schreibt, liest meist auch viel. Bücher, Artikel, Blogs, Zeitschriften bringen neben Information Inspiration und neue Ideen.

Übers Schreiben sichtbar werden

In der heutigen Zeit zu schreiben bedeutet auch, sich mit Gleichgesinnten zu verbinden und zu vernetzten. Ob das eine lokale Gruppe ist, in der Sie sich austauschen, oder die vielen Möglichkeiten im Netz wahrnehmen, es gibt eine Fülle an Möglichkeiten. Der einsame Poet in seiner zugigen Dachkammer ohne Kontakt zur Außenwelt ist ein Bild aus dem letzten Jahrhundert. Heute können Sie sich über die sozialen Medien verbinden und ganz anders sichtbar und bekannt werden.

Denn vielleicht finden Sie ja irgendwann soviel Gefallen am Schreiben, dass Sie sogar über eine neue Karriere nachdenken. Es gibt Statistiken darüber, dass die Mehrzahl der Deutschen davon träumt, ein Buch zu schreiben, dass es aber die wenigsten in die Tat umsetzten. Das bedeutet, es gibt eine Menge noch nicht sichtbarer Autoren unter uns. Täglich nur wenige Sätze zu schreiben, kann Sie Ihrem Ziel ganz schnell näher bringen, ohne dass Sie den Job, den Sie schon haben, aufgeben müssten. Also ran an die Tastatur! Viel Freude dabei wünsche ich Ihnen!

Herzlichst,

Ihr Uwe Pettenberg

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